„Darmstadt hat ein großes Potenzial“ Cheftrainer Bob Kratochvil zieht eine erste Bilanz seiner Arbeit bei den Dukes
Bob, seit September bist Du Cheftrainer der Dukes. Die erste Mannschaft steht überraschend auf einem dritten Platz in der Hessenliga Süd. Wie sieht Dein Fazit nach diesen ersten Wochen bei den Dukes aus? Der Anfang war sehr schwer. Wir konnten im gesamten September nicht aufs Eis, weil die Eissporthalle immer erst im Oktober öffnet. Dadurch sind wir mit sechs Wochen Verspätung aufs Eis gegangen. Diesen Rückstand haben wir ziemlich gut aufgeholt. Wir haben die Mannschaft von Grund auf neu aufgebaut und viele junge Leute in die Mannschaft eingebaut. Ich bin positiv überrascht, weil die Mannschaft komplett mitzieht.
Wie macht sich das bemerkbar? Die Mannschaft macht im Training gut mit. Die Spieler sind hoch motiviert. Man sieht, wie die Entwicklung vorangeht. Das stimmt mich sehr zuversichtlich. Ich könnte mit den ersten vier Monaten hier sehr zufrieden sein, aber ich bin nie zufrieden. Ich will immer mehr.
Was sind die Erwartungen des Vereins an Dich? Wir haben für die nächsten zwei, drei Jahre einen Plan entwickelt und festgelegt, wo wir in dieser Zeit hinwollen. Daran arbeiten wir. Bis jetzt sind wir auf einem sehr guten Weg. Unser Augenmerk liegt vor allem auf der Arbeit mit dem Nachwuchs.
Bleiben wir noch einmal bei der ersten Mannschaft. Welche Ziele hast Du Dir für sie gesteckt? Wir müssen an den spielerischen Fähigkeiten arbeiten. Wir müssen schneller werden. Das Passspiel muss präziser werden... Wir wollen in allen Bereichen besser werden. Die Mannschaft muss kompakter spielen. Ich will, dass wir in der Hessenliga vorne mitspielen können. Aber das klappt gut. Auf unserem Weg wollen wir uns in der ersten Mannschaft verstärken. Jetzt kommen noch einige neue Spieler dazu. Das hat mich auch sehr positiv überrascht, dass der eine oder andere schon jetzt zu uns kommt.
Du bist Cheftrainer bei den Dukes zusammen mit unserem anderen hauptamtlichen Trainer, Christian Vogt-Müller. Wie klappt die Zusammenarbeit? Wir kennen uns ja schon von früher. Er war ja zum Beispiel in meiner Eishockeyschule in Berlin. Deshalb kennen wir uns sehr gut und ergänzen uns gegenseitig. Wir sind bei den Trainings viel zusammen auf dem Eis und gehen die Veränderungsprozesse zusammen an. Die Kinder müssen bei den Laufübungen und überhaupt im Training Spaß haben. Kinder lernen über Spielen. Also, die Zusammenarbeit zwischen dem Christian und mir wie auch im gesamten Betreuerteam funktioniert sehr gut. Wir haben hier ein sehr motiviertes Team.
Du kommst gerade vom Eis runter und hast davor unsere jüngsten Kinder in der Laufschule trainiert. Welche Bedeutung hat der Nachwuchs für Dich? Die Nachwuchsarbeit ist für mich das Wichtigste im Verein. Ohne Nachwuchs kann der Verein nicht existieren. Aber die Richtung stimmt in unserer Arbeit mit den unteren Altersgruppen. Hier hat sich eine gute Dynamik entwickelt. Wir arbeiten jetzt viel konsequenter und legen großen Wert auf die läuferische Ausbildung. Aber wir dürfen in der Werbung für unseren Sport nicht nachlassen, damit wir mehr Kinder für Eishockey begeistern. Am liebsten würde ich drei Mal so viele Kinder auf dem Eis sehen. Darmstadt hat ein großes Einzugsgebiet und großes Potenzial. Deshalb hoffe ich, dass es auch in diesem Bereich weiter aufwärts gehen wird. Wichtig ist, dass die Kinder am Anfang gut Schlittschuhlaufen lernen, und dann springt der Funke vielleicht über. Das Spiel mit dem Schläger, das Spielverständnis, das kommt dann alles von allein.
Vielen Dank für dieses Gespräch.